Noch am Tag vor dem gestrigen Spiel der B-Mädchen gegen Wiesmoor war unklar, ob man überhaupt antreten konnte. Aufgrund des langen Wochenendes fehlten einige Spielerinnen. Hinzu kam, dass Svea Wollenberg am Donnerstag wegen einer Schulterverletzung das Training abbrechen musste und Isabell Schein krankheitsbedingt gar nicht am Training teilnehmen konnte. Damit hätte man gegen einen starken Gegner nur neun Spielerinnen zur Verfügung gehabt – ohne Wechselmöglichkeit. So sah sich der Trainer gezwungen, am Freitag noch nach Ersatz zu suchen – jedoch ohne Erfolg. Glücklicherweise informierte Isabell den Trainer am Freitagabend, dass sie einsatzbereit sei. Auch von Svea lag keine Krankmeldung vor. In dieser Hinsicht konnte also Entwarnung gegeben werden.
Kritisch war jedoch das Wetter. Zwar blieben Donnerstag und Freitag regenfrei, doch ab Samstagmittag war durchgängiger Regen gemeldet – für den gesamten Nachmittag! Aber wie oft wird Regen angekündigt, und dann fällt kaum ein Tropfen? Außerdem spielte am Samstagvormittag die D-Jugend von Filsum gegen Detern (13:0), und der Platz machte einen guten Eindruck. Trotzdem konnte es sich der Trainer der B-Mädchen nicht verkneifen, die Zuschauer darauf hinzuweisen, den Platz nicht zu betreten.
Gegen 12 Uhr setzte dann tatsächlich Regen ein, und erneut stellte sich die Frage: absagen oder spielen? Doch eine Absage wäre ebenfalls problematisch gewesen, da bereits drei Nachholspiele anstanden und es nur noch eine Stunde bis zum Treffpunkt war. Der Trainer entschied sich daher, das Spiel anzupfeifen – schließlich handelte es sich um ein Spiel der B-Mädchen, nicht der Männer, die mit Grätschen den Platz umpflügen.
Ganz andere Sorgen hatte der Trainer von Wiesmoor: Ihm standen 17 Spielerinnen zur Verfügung! Beim Eintreffen in Filsum fragte er, ob man mit elf gegen elf spielen könne. Zu diesem Zeitpunkt standen Filsum jedoch nur zehn Spielerinnen zur Verfügung. Emma Dogs war noch auf einem Springreit-Lehrgang, hatte aber zugesagt, etwa 15 Minuten vor Anpfiff da zu sein. Was also tun? Eigentlich hatten alle verfügbaren Spielerinnen gut trainiert, und der Trainer traute ihnen zu, durchzuhalten. Einige waren jedoch angeschlagen, und es hieß, Emma habe Blasen an den Füßen von ihren neuen Reitstiefeln.
Unter der Zusage von Wiesmoor, im Falle einer Verletzung auch eine eigene Spielerin vom Feld zu nehmen, und der Einigung, nur 35 Minuten pro Halbzeit zu spielen, wurde die Filsumer Mannschaft gefragt, ob man mit elf gegen elf spielen solle. Die Spielerinnen waren einverstanden.
Da Filsum zum Anpfiff noch nicht vollzählig war, begann das Spiel mit zehn gegen zehn. Sobald Emma eintreffen würde, sollte auf elf gegen elf umgestellt werden. Geleitet wurde das Spiel von Tobias Ehmen, der zum ersten Mal pfiff – und seine Sache gut machte.
Nach dieser ausführlichen Einleitung, die zeigen soll, was alles zu so einem Spiel dazugehört, nun zum eigentlichen Spielbericht. Ach ja – eines fehlt noch: Da der Platzwart krankgeschrieben war, übernahm Holger Wollenberg, Trainer der A-Jugend und Jugendobmann in Personalunion, das Kreiden des Platzes. Vielen Dank dafür!
Zum Spiel:
Wiesmoor war von Beginn an überlegen und setzte die Filsumer Defensive in der ersten Halbzeit unter konstanten Druck. Da mit Emma die etatmäßige Stürmerin fehlte, ergaben sich kaum Konterchancen. Dennoch hielt Filsum stark dagegen, und Wiesmoor gelang trotz der Überlegenheit nur ein einziges Tor. Damit war zur Pause noch alles offen. Weniger gut sah es für den Platz aus – der wirkte in der Filsumer Hälfte zunehmend „dunkel“ und „schmierig“. Und wie sich zeigte: Auch Mädchen grätschen! Eine Filsumer Spielerin entdeckte dabei ihr Talent und ihre Freude am Tackling. Ihr Einsatz wurde vom Trainer gelobt – auch wenn dieser innerlich bei jeder Grätsche wegen des Platzes aufstöhnte.
Zur zweiten Halbzeit war Emma endlich da – eine schnelle Spielerin für mögliche Konter. Doch schon beim ersten Sprint zeigte sich, dass sie nicht fit war: Die Blasen machten sich bemerkbar, und offenbar war auch der Lehrgang im Springreiten sehr kräftezehrend. Zumindest klagte sie später, dass ihr „alles wehtue“.
Trotzdem kam Filsum in der zweiten Halbzeit zu einigen gefährlichen Angriffen – meist eingeleitet durch schöne Pässe von Svea Wollenberg in den Lauf von Emma. Mit etwas mehr Glück wären ein oder zwei Tore möglich gewesen. Für einen Punktgewinn hätte es dennoch nicht gereicht: Die Spielerinnen wurden nach der intensiven ersten Halbzeit müde, und ohne Wechselmöglichkeiten schlichen sich zunehmend Fehler in der Defensive ein. Am Ende hieß es 4:0 für Wiesmoor.
Trotz der Niederlage können die Mädchen aus Filsum stolz auf ihre Leistung sein. Sie haben gegen einen starken Gegner alles gegeben und sich gut verkauft. Mit etwas mehr Glück wäre ein Punktgewinn durchaus möglich gewesen – erst recht, wenn alle Spielerinnen dabei und fit gewesen wären.
Tore: 0:1 (19.), 0:2 (55.), 0:3 (61.), 0:4 (68.)
Es spielten durch: Fenja Eilers, Isabell Schein, Madita Specht, Femke de Riese, Neele Ölscher, Foelke Broers, Okka Bartels, Svea Wollenberg, Janne Collmann, Fenja Lanvermann, Emma Dogs (ab der 2. Halbzeit)